I. Erfurts Entstehung und keine Geschichte bis zum 3ahre 1000.
Erfurts Entstehung: Erfurt, die Stadl „einst heidnischer
Bauern", wie Bouifacius sie nannte, war bereits im 6. Jahrhundert bewohnt?) Aber schon lange vorher war die Gegend besiedelt. 4000 Jahre vor der heutigen Zeit erkannten Hirten, deren Rassezugehörigkeit uns unbekannt ist, die Vorzüge der Landschaft: einen trockenen Berg zu guter Wohnslatt, ein klares Gebirgswasser zu frischem Trunk, einen dichten Wald mit schmackhaften Früchten und einen zu Viehzucht und Ackerbau geeigneten Boden. Sie bauten sich deshalb hier an und zwar südwestlich vom Petersberge, in der Gegend der heutigen Rudolf- und Heinrichstratze und am Nordfuße des Steigers bei Villa Stürcke (f. Erfurt in der Steinzeit, Nr. 1).
Aus unbekannten Gründen verließen die ersten Bewohner aber die Gegend. Doch zur Bronzezeit (nach 1500 v. Chr.) wurde sie von neuem durch Kelten besiedelt (s. In der Bronzezeit, Nr. 2). Sie errichteten ihre Wohnstätten wohl an den alten Dorfftätten. Ein Jahrtaufend später traten an ihre Stelle Germanen, die damals von Thüringen Besitz nähmen. Auch sie hatten ihre Herd-stätten zunächst an der Stelle der alten Siedlungen, doch ließen sie sich später mehr nordwärts vom Petersberge und in der Gegend des neuen städtischen Krankenhauses nieder. Letztere heißt heute noch im Flurbuche die „hohe Stadt". Die neuen Ansiedler hatten ihre Wallburgen, die Zufluchtsstätten in Zeilen der Not und Gefahr, auf dem Petersberge und im Steiger oberhalb des Bachstelzenweges, nahe dem Jdablick. Letztere ist heute noch vorhanden. Den germanischen Thüringern war das Eisen bekannt, auch benutzten sie die Töpferscheibe.
Die Erfurter Gegend blieb von da für immer bewohnt. Um den Anfang der christlichen Zeitrechnung wurden die hiesigen Ansiedler mit den Römern bekannt und befreundet und standen mit ihnen in regem Handelsverkehr. Bald kam auch von außen Zuwachs. Neue germanische Stämme siedelten sich an, und slawische Familien ließen sich nieder (s. Was die Geschichte von den alten Thüringern weiß, Nr. 5). Die Siedlung griff allmählich auf die
!) Bewiesen durch Gräberfunde aus der Merowingerzeit, z. B- auf dem Anger (nahe Nr. 64).
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Zum Andenken wurden die Köpfe der Unglücklichen oben am Gesims der Kirche in Stein ausgehauen und ein Zeichen daneben angebracht. Es sind auch wirklich oben am östlichen Teile des Kirchenschiffes vier Köpfe zu sehen. Neben dem einen ist eine Schere, neben dem zweiten ein Messer und neben dem dritten ein Schäferstab (?) angebracht, der vierte hat kein Zeichen.
Auch an dieser Stätte können wir wie auf unserm Petersberge ein Heiligtum des Donar vermuten, denn in dem Manne im roten Kleide auf dem mit Böcken bespannten Wagen ist Donar unverkennbar gezeichnet. (Nach Dr. Zschiesche.)
5. 'Was die Geschichte von den alten Uhüringern weih. (Geschichte Chüringens bis zum Ucihre 1000.)
Besiedlung Thüringens und Deutung des Namens:
Mehrere Jahrhunderte v. Chr. war Thüringen von Germanen, vielleicht von Hermunduren bewohnt, deren Reich sich von der Donau bis zum Harz erstreckte. Ihr Narrte wird aber erst zu Beginn unserer Zeitrechnung erwähnt. Sie waren ein kriegerisches Volk und standen mit den ihnen befreundeten Römern in lebhaftem Handelsverkehr. Das Wort Hermunduren bedeutet, wie allgemein angenommen wird, Groß- oder Gefamt-Thnren. Zum letztenmale werden sie gegen Ende des 2. Jahrhunderts u. Chr. erwähnt. Dann schweigt die Geschichte von ihnen zwei Jahrhunderte hindurch. Die Römer, die damaligen Geschichtsschreiber, hatten mit sich selbst zu schassen, und unser Volk machte noch keine Aufzeichnungen. Erst um 400 tritt wieder ein Name auf, der mit dem der Hermunduren wohl verwandt ist, der Narrte „Thüringer". Sie werden als treffliche Pferdezüchter gerühmt. 50 Jahre später zählt man die Thüringer mit bei den Heerhaufen aus, die dem Hunueuköuige Attila Heeresfolge leisteten. Von da ab begegnet man dem Namen häufiger.
Der Name Thüringer umfaßt nicht einen einzigen Volksstamm, sondern ein Volk, das aus der Verschmelzung mehrerer Stämme hervorgegangen ist. Der Titel eines alten Volksrechtes „Gesetz der Angeln und Weriner, das ist der Thüringer" beweist aufs bestimmteste, daß sie ein Mischvolk sind. Beide, Angeln und Warnen, sind aus Norden, aus Jütland und Schleswig-Holstein, nach Thüringen gezogen (vgl. Was die Sage usw., Nr. 3) und sind dort Nachbarn der Hermunduren geworden. Mit ihnen verschmolzen, bildeten sie das neue Volk der Thüringer.
Diesen Standpunkt vertritt ein Teil der Geschichtsforscher. Andere aber sagen, nicht die Hermunduren haben einst Thüringen bewohnt, sondern die Cherusker. Nach ihnen sollen die Hermunduren niemals über die Saale ostwärts oder über den Main nordwärts vorgedrungen sein. Aber auch sie nehmen ein Vor-
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14. Bonifacius in Erfurt, 742.
(Sage.)
Als Bonifacius nach Erfurt kam, fand er daselbst noch viele Heiden, die in der Wagd (Steiger) ihrem Abgotte Wage dienten. Bonifacius aber predigte Christum und forderte die Leute aus, mit ihm die Götterbilder zu zerstören und die heiligen Eichen niederzuhauen. Viele zogen mit ihm hinaus. Ms sie aber in die Gegend des heutigen Löbertores kamen, erhob sich ein greulicher Sturmwind vom Walde her. Alle standen still und fürchteten, der Gott Wage würde ihren Frevel strafen. Aber Bonifacius ermutigte sie, und sie folgten ihm hinauf zum Berge. Dort ließ er die Eichen umhauen, und als die Zaghaften den Fall ihrer Götterbilder und der heiligen Bäume sahen, weigerten sie sich nicht länger, sich taufen zu lassen.
Die Sage erzählt weiter, daß Bonifacius aus dem Holz dieser Eichen ein Kirchlein erbaute. Tatsächlich errichtete er auf dem heutigen Domberge, dem Vorhügel des Petersberges, eine Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes und ernannte Erfurt zu einem Bischofssitz (Bonisacinsstraße u. Statue am Dom). (Nach H. Kruspe.)
15. Bei den ülönchen von Skt. Peter.
Seine Gründung: Das Peterskloster ist das älteste unter
den Erfurter Klöstern. Die genaue Zeit seiner Gründung und die Namen seiner Gründer sind unbekannt. Vielleicht setzten schon iroschottische Mönche zur Zeit König Dagoberts Iii. (711—716) ihr friedliches Heim neben die Herdstellen der aus dem Merwigis-berge (s. Erfurts Entstehung usw., Nr. I) ansässigen heidnischen Ackerbauer. Möglich ist auch, daß Bonifacius selbst es war, der den Ort unter der machtvollen Herrschaft der fränkischen Hansmeier zur Gründung eines Klosters und zur weiteren Ausbreitung des Christentums in die ringsum liegenden thüringischen Lande für geeignet Hielt.1) Schon früh stand dem Kloster eine königliche Pfalz schützend zur Seite (seit 802).
Die ersten Jahrhunderte der Klostergeschichte umhüllen tiefes Dunkel. Genaueres erfahren wir erst aus der Zeit nach dem Jahre 1000. Damals berief Erzbischof Siegfried I. von Mainz eine Synode nach hier (1060). Die Stiftsherren des Klosters auf dem Petersberge hatten seinen Zorn erregt. Sie lebten Wohl angeblich nach der Regel des heiligen Benediktns, waren aber so verweltlicht, daß ihre Gemeinschaft für Personen, welche der Welt entsagen wollten, nicht geeignet war. Erzbischof Siegfried entfernte sie
l) Meinung des verst. Stadtarchivars Dr. Beyer; für ein von Bonifacius gegründetes Monasterium (?) wäre wohl allein der Domberg in Frage gekommen.
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Extrahierte Personennamen: Steiger Bonifacius Christum Bonifacius H._Kruspe Peter Bonifacius Siegfried_I._von_Mainz Siegfried_I. Siegfried Siegfried
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zu mißhandeln. Nun griff der Erzbischof von Mainz, der Vollstrecker der Acht, mit Waffengewalt ein. Unterstützt durch sranzö-sische Truppen, die unter dem Befeble des Generals Pradel standen, gelang es ihm mit einem Heere von 15000 Mann, die Stadt, die kaum noch 10000 Einwohner zählte, einzunehmen. Am 15. Oktober 1664 mußte sich Erfurt dem Kurfürsten gegen das Versprechen des Straferlasses und der Religionsfreiheit ergeben. Anfang November hielt er seinen Einzug, und der Rat mußte ihm huldigen (Rathaussaalbild). Von nun an war Erfurt eine rnain zische Landstadt. Um sich aber dauernd ihres Besitzes erfreuen zu können, schuf der Kurfürst die Befestigungen auf dem Petersberge.
Friedliche Entwicklung nach 1664 (Barock- urrd Rokokozeit) : Für Erfurt kam nun eine Zeit vieljähriger Ruhe, in welcher die von Mainz eingesetzten Statthalter versuchten, die Wunden des großen Krieges und der Folgezeit zu heilen. Durch die fürsorgende Tätigkeit der Statthalter v. Boynebnrg (Boynebnrgufer) und v. Warsberg kehrte auch ein bescheidener Wohlstand und ein stilles Bürgerglück in die Stadt zurück. Dem ersten verdankt Erfurt eine Reihe prächtiger Bauten, z. B. den neueren Teil des Regierungsgebäudes mit dem prächtigen Barockportal (1713—1714) und den sogenannten Packhof (1715), der ebenfalls im Barockstil errichtet wurde. Außerdem wurde unter ihm das alte Rathaus verschönert. Der Statthalter von Warsberg aber sorgte sür den Wiederaufbau der Stadt nach dem großen Brande von 1736, der besonders in der Gegend der Predigerkirche gewütet hatte. Er
ließ sich ferner die Hebung von Handel und Gewerbe angelegen sein, gründete (1754) die noch bestehende Akademie (gelehrte Gesellschaft) der Wissenschaften und legte der Statthallerei gegenüber den Hirschgarten an (1740), in dem eine Anzahl Hirsche gehalten wurden. Später wurde der Platz in einen Garten umgewandelt und noch später mit Standbildern aus der griechischen
Götterwelt geschmückt, die dem Schloßpark von Molsdorf entstammten (s. Bei Graf Götter in Molsdorf, Nr. 57).
Sonst verlief die Zeit für die Erfurter in Ruhe und Frieden. Der Welt Händel gingen lange Zeit spurlos an Erfurt vorüber; seine Bürger sahen nur die um ihres Glaubens willen vertriebenen Salzburger. Mehrere ihrer Züge berührten auf der Wanderung nach Preußen erfurtifches Gebiet (s. Die Salzburger auf ihrem Zuge durch das Erfurter Gebiet, Nr. 56).
Der siebenjährige Krieg: Bald aber trat ein neuer Still-
stand in der friedlichen Entwicklung der Stadt ein. Der Kurfürst von Mainz, der auf der Seite der Feinde Friedrichs Ii. stand, hatte sich ans dem Reichstage zu Regensburg die Belegung des Königs mit der Acht besonders angelegen sein lassen. Friedrich, dem dies nicht unbekannt geblieben war, erteilte darum den Befehl, die kurfürstlichen Staaten als Feindesland zu behandeln. Von dieser Maßregel wurde nur der Thüringer Teil des Mainzer
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Extrahierte Personennamen: Warsberg Friedrichs Friedrich Friedrich
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Augustulus im Jahre 476 vom Throne gestoßen. Drei Jahre lang leistete er in seiner festen Stadt Ravenna Theodorich den kräftigsten Widerstand. Endlich mußte er die Tore öffnen und wurde bald daraus von dem Sieger bei einem Gastmahle ermordet.
Die fernere Regierung Theodorichs war milde und friedlich. Für seine Goten nahm er nur ein Drittel des italienischen Bodens, zwei Dritteile ließ er den Eingeborenen. Niemals duldete er eine Unterdrückung seiner Untertanen, manche erhielten sogar einflußreiche Staatsämter. Um den Ackerbau zu heben, ließ er große Strecken sumpfigen Landes trocken legen. Städte, wie Ravenna und Verona, verschönerte er durch prächtige Bauten. Eine Reihe neugebauter Festungen verschaffte dem Lande Sicherheit, wodurch auch Handel und Gewerbe wiederum in Blüte kamen. Die Gesetze wurden strenge gehandhabt, damit den streitenden Parteien zum Recht verhelfen und ein gesetzlicher Zustand in seinen Ländern herbeigeführt werde. An Eroberungen dachte er nicht weiter. „Mögen andere in Eroberungen ihren Ltolz sehen/ sprach er, „wir sind glücklich, wenn sich die Völker beklagen, daß sie so spät unter unsere Herrschaft gekommen sind." Durch seine Weisheit und Kraft beherrschte er auch einen großen Teil der übrigen deutschen Völkerschaften, wie Westgoten, Franken, Burgunder, da er bei Angriffen von außen ihr Beschützer, in schwierigen Unternehmungen ihr Ratgeber war. Zu einem großen Völker- und Friedensbund suchte er sämtliche deutsche Stämme zu vereinigen.^ Kein Wunder, daß ihm die Nachwelt den Beinamen „der Große" zuerkannte.
Die Langobarden wohnten zwischen der Elbe und der Oder. Unter ihrem Könige Alboin nahmen sie den Oströmern Oberitalien, die die Herrschast der Ostgoten gestürzt hatten. Die Hauptstadt des Lougobardeureiches war Pavia. Von den Longo-bardeu hat die Lombardei ihren Namen.
Zur Zeit der Völkerwanderung waren Italien, Spanien und Gallien von Römern und Kelten bewohnt. Die Kelten hatten schon längst römische Sprache und römische Sitten angenommen. Die deutschen Stämme, die nach Gallien, Spanien und Italien zogen, verschmolzen mit der alten Bevölkerung dieser Länder und nahmen deren Sprache und Sitten an. Dadurch entstanden im Verlause der Zeit die Nationen der Franzosen, Spanier und Italiener.
-Bon den Alemannen, Franken und Sachsen stammen die meisten heutigen Deutschen ab.
2. Die Hunnen.
Tie Hunnen wanderten um das Jahr 375 aus Asien nach Europa. Sie waren von kleiner, unansehnlicher Gestalt; trotzdem
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Extrahierte Ortsnamen: Ravenna Ravenna Verona Oberitalien Pavia Italien Spanien Gallien Gallien Spanien Italien Sachsen Asien Europa
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Luther war, unterstützt von seinem Freunde Philipp Melanch-t£)on, für die Ausbreitung und Befestigung des von ihm gestifteten Kirchenwesens tätig bis zu seinem Tode, der am 22. Februar 1546 erfolgte.
Xviii. Kart der Künste.
1. Die ersten Zeiten seiner Regierung.
Nach dem Tode Kaiser Maximilians 1. wurde 1519 dessen Enkel Karl, König von Spanien*), zum deutschen Kaiser gewählt. Karl war der mächtigste Fürst der damaligen Zeit; man sagte mit Recht, in seinen Ländern gehe die Sonne nie unter. Er besaß als Erbe seines Vaters Holland, Belgien und die Freigrasschast Burgund, als Erbe seiner Mutter das Königreich Spanien,
Neapel, Sizilien und die spanischen Kolonien in Amerika und gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand die österreichischen Lande in Deutschland.
Karl V. trat die Regierung in einer gar schweren Zeit an. Die deutschen Reichs-" fürsten hatten keinen Sinn für die Größe des gemeinsamen Vaterlandes, sondern strebten nach völliger Unabhängigkeit vom Kaiser und
nach unbeschränkter Macht in ihren Ländern. Gegen die Fürsten waren die niederen Adeligen, die Reichsritter, verbunden; an ihrer Spitze standen Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten. Diese Karl v.
gingen daraus ans, die alte
Verfassung des Reiches umzustürzen; die Fürsten sollten ge-
demütigt und dem Kaiser wieder unterworfen, die geistlichen
*) Maximilian war mit Maria, der Tochter des Herzogs Karl des Kühnen von Burgund, vermählt. Sein Sohn, Philipp der gehörte, besaß als Muttererbe die Niederlande und die bnrgnndische Freigrafschaft und heiratete Johanna, die Tochter Ferdinands des Katholischen von Spanien. Philipps und Johannas Söhne waren die deutschen Kaiser Karl V. und Ferdinand I. /
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Melanch-t£ Philipp Maximilians Karl Karl Karl Karl Ferdinand Karl_V. Karl_V. Franz_von_Sickingen Franz Ulrich_von_Hutten Karl v Karl Maximilian Maximilian Maria Maria Karl Karl Philipp Johanna Ferdinands Philipps Philipps Johannas Karl_V. Karl_V. Ferdinand_I.
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Holland Belgien Burgund Spanien Neapel Sizilien Amerika Deutschland Burgund Niederlande Spanien
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t
Heere eingeschlossen und gefangen. Im Jahre 1291 wurde Akkon, die letzte Stadt, welche die Christen noch besaßen, von den Türken erobert.
Tie Hauptursache, warum das mit so vielem Blute Erkaufte so schnell wieder verloren ging, ist barin zu suchen, daß die in Palästina ansässig geworbenen Abenblänber die ursprüngliche Begeisterung balb gegen schnöbe Selbstsucht vertauschten, unter sich uneinig würden und zu den Fehlern der abendländischen Menschen auch noch die Gebrechen und Laster der Morgenländer annahmen.
Wenn auch, sofern der Besitz der heiligen Stätten in Betracht kommt, die Kreuzzüge erfolglos geblieben sind, so haben sie doch in vieler Hinsicht segensreich sür das Abendland gewirkt. Die Begeisterung der ersten Zeit bewirkte eine Steigerung des religiösen Sinnes, drängte die kriegerische Roheit in gebührende Schranken, hob das Rittertum, regte die Dichtkunst an; der Verkehr in fremden Ländern erweiterte die Kenntnisse und weckte den Sinn für Knnst und wissenschaftliche Forschung. Durch die Kreuzzüge nahm auch der Handel einen besonderen Aufschwung, und damit stand das rasche Ausblühen der westeuropäischen Städte, insbesondere auch der deutschen Reichsstädte, in engem Zusammenhange.
Vi. Die Entdeckungen.
1. Die alte Welt.
Durch die Kreuzzüge waren die Bewohner des westlichen Europas mit Ländern und Bölkern bekannt geworden, von denen sie bisher nichts gewußt hatten. Obgleich die Heerfahrten in das Jjcorgenland aufhörten, dauerte der Handelsverkehr fort, und alljährlich fuhren unzählige Schiffe der italienischen Handelk-stadte, besonders, Genuas und Benebigs, nach den Seehäfen Kleinasiens und Ägyptens. Damals verbreitete sich im Abenb-lanbe die Nachricht, in Asien bestehe ein großes christliches Reich, das _non erneut Priester, namens Johannes, regiert werbe' und fürsten hofften, an biefem Priesterkönige einen Bnnbesgenosien gegen die Mohammebaner und einen Helfer zur Ausbreitung der christlichen Lehre unter den heibnifchen Völkern Zu sinden. Papst Innocenz Iv. schickte ans diesem Grunde (1246) einen Franziskanermönch nach Asien, der bis in die Mongolei vordrang, jedoch bn* Reich des Priesters Johannes nicht anf-sinben konnte.
Im Jahre 1272 reifte der Venetianer Marco Polo nach Alten, gewann bte Gunst des Mongolenfürsten Kublai Khan und Zog mit ihm 26 Jahre herum, besuchte die Mongolei, Armenien,
13*
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Extrahierte Ortsnamen: Akkon Palästina Europas Genuas Kleinasiens Asien Asien Mongolei Mongolei Armenien
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Nachdem sich der Kaiser der ersten Sorgen im Reiche ent. ledigt hatte, richtete er seine Blicke weiter und besuchte säst alle Herrscher der Staaten Europas. Zum erstenmal trugen die Wellen der Ostsee einen deutschen Kaiser ans ihrem Rücken. Der eherne Mund von 51 russischen Kriegsschiffen begrüßte Wilhelm Ii. in Petersburg; dann besuchte er die Könige von Schweden und von Dänemark. Bald eilte der Friedensfürst an die deutschen Höfe, darauf nach Wien, nach Rom, nach London, nach Athen, nach Konstantinopel, überall umrauscht von den Jubelrufen der Bevölkerung.
Nicht weniger tätig ist der Kaiser im Innern des Reiches. Vor allem sucht er die Wehrkraft des Volkes zu heben und begibt sich selbst in die entferntesten Garnisonen, um sich vom Zustand der Regimenter zu unterrichten. Ein großer Freund des Seewesens war Kaiser Wilhelm von jeher. Deshalb sorgt er aufs angelegentlichste für die Reichsflotte. Über diesen Sorgen vergißt er aber auch, getreu den Versprechungen bei seinem Regierungsantritt, die Armen des Volkes nicht; tausend Tränen werden durch Einführung der Jnvaliditäts- und Altersversicherung getrocknet. Wie bedeutungsvoll ein richtig erteilter Schulunterricht ist, weiß unser Kaiser recht wohl. Deshalb befahl er, daß die Jugend vornehmlich mit vaterländischer Dichtung, mit deutscher Geschichte und Sage bekannt gemacht werde.
Auch ein Mehrer des Reiches ist Kaiser Wilhelm geworden; die Insel Helgoland haben die Engländer an Deutschland abgetreten, und im fernen Afrika weht über weite Gebietsteile die deutsche Flagge, in Asien wurde das große Pachtgebiet Kiautschou erworben.
Im Jahre 1900 sandte der Kaiser Truppen nach China, um die Chinesen zu bestrasen für die Ermordung des deutschen Gesandten und vieler anderer Christen. Unter dem deutschen Generalfeldmarschall Grafen von Walderfee kämpften in China die Truppen aller gesitteten Völker gegen die chinesischen Barbaren. Angesehen und geachtet stehen Kaiser und Volk da vor den Augen der ganzen Welt. Gebe Gott, daß es so bleiben möge aus viele Jahre!
Gott segne, Gott schütze unseren Kaiser und Herrn Wilhelm Ii.!
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Petersburg Schweden Wien Rom London Athen Konstantinopel Helgoland Deutschland Afrika Asien China China
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und eroberte einen großen Teil des Peloponnes, der heutigen Halbinsel Morea. In jener Zeit wurde auch in den meisten griechischen Landschaften die Königsregierung abgeschafft, und freie Gemeinwesen wurden eingerichtet. Seither wurde der Name Hellenen als Bezeichnung der Nation gebräuchlich.
Vor dem Jahre 500 vor Christi Geburt hatten die einzelnen Landschaften und Stämme der Hellenen für sich gelebt und mit ihren Volksgenossen nur wenig Verkehr gehabt. Nur bei den großen Nationalfesten, die von Zeit zu Zeit an verschiedenen Orten abgehalten wurden, kamen die Hellenen von überallher zusammen, sogar aus den Kolonien, die im Verlaufe der Zeit in Kleinasien, Asrika, Sizilien und Italien gegründet worden waren. Das am meisten besuchte Nationalist, die sogenannten Olympischen Spiele, wurde zu Olympia, im westlichen Teile des Peloponnes, alle vier Jahre abgehalten. Mit religiösen Feierlichkeiten zu Ehren des Zeus waren Wettkämpfe im Lauf und Wurf, im Ringen und Springen, fowie großartige Wagenrennen verbunden. Die Sieger in den Wettkämpfen erhielten Ölzweige und wurden überall, wo sie mit Hellenen zusammenkamen, hochgeehrt.
2. Von dem spartanischen Staate.
Die südöstliche Landschaft des Peloponnes hieß Lakonien. Sie war westlich von dem rauhen Gebirge Taygetns begrenzt und von dem Flusse Eurotas durchströmt, an dem die vornehmste Stadt, Sparta, lag. Als die Dorier in Lakonien eindrangen, unterwarf sich ihnen ein Teil der achäischen Bevölkerung durch friedlichen Vertrag, ein anderer Teil dagegen leistete bewaffneten Widerstand. Die ersteren behielten ihre Freiheit und einen Teil ihrer Ländereien, die letzteren, so viele ihrer den Kamps überlebten, wurden zu Sklaven gemacht und erhielten den Namen Heloten.
Ans dem eroberten Ackerlande wurden 9000 Güterlose gemacht für die erobernden Dorier, die fortan die herrschende Klaffe in Lakonien waren und in Sparta wohnten, woher sie den Namen Spartaner erhielten. Ihre Güter waren unteilbar und burstcu nicht verkauft werben.
Um das Jahr 900 waren mancherlei llnorbmmgen und Parteiungen in Sparta eingerissen. Damm forberten die Spartaner ihren Mitbürger Lykurg auf, zur Herstellung einer neuen Ordnung Vorschläge zu machen. Durch Lykurg erhielt Sparta eine Verfassung, welche über 600 Jahre bestaub. An der Spitze des Staates stauben zwei Könige; die Gewalt berfelben war eingeschränkt durch den „Rat der Alten", der aus 28 unbescholtenen, mindestens 60 Jahre alten Männern bestand. Die Volksversammlung, an der alle Spartaner teilnahmen, entschied über
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Kultur und ihre Anlagen die Ausgangspunkte für Bildung und Gesittung. Die Mönche pflegten die Wissenschaft und waren die Lehrer des Volkes; sie befleißigten sich der Malerei und Bildhauerei und entwarfen die Pläne für Kirchen und Kapellen. Aus Italien brachten sie die edlen Obstbäume und lehrten das Volk den Gartenbau. Als Ärzte und Seelsorger waren sie in gleicher Weise für das leibliche wie geistige Wohl des Volkes tätig.
Das älteste Kloster im Elsaß war das zu Maursmünster, welches von dem Hl. Leobard um das Jahr 590 gegründet wurde. Leo bar d war ein Schüler des Hl. Colnmban, der zu den bedeutendsten Bekehrern Deutschlands zählt.
Bald nachher wurde dasjhoster zu Münster im Gregoriental gegründet. Die Dendlinge des Hl. Gregor kamen zu Ansang des siebenten Jahrhunderts in diese Wildnis und bauten nach schweren Kämpfen mit Bären und Auerochsen ihre ersten Zellen in einsamem Tale. Bald entstand um das Kloster und seine Kirche (Münster) eine etndt, die sich allmählich zur Herrin von neun Orten im Tale machte. Später befreite sie sich von der Herrschast des Klosters und wurde eine freie kaiserliche Stadt.
Das reichste und mächtigste Kloster wurde das zu Murbach, das der Hl Pirminins erbaute. Ihm erlaubte Graf Eberhard von Egisheim, auf feinen Besitzungen ein Kloster zu gründen. Dieser Graf wurde später blind und vermachte, da er kinderlos war, alle seine Besitzungen dem Kloster. Im Verlaufe der Zeit wuchsen sie immer mehr an; sogar die Stadt Luzern in der
Schweiz gehörte eine Zeitlang dem Kloster.
Als die Ungarn im Jahre 923 das Elsaß verwüsteten, ergriffen die meisten Mönche beim Herannahen dieser Feinde die Flucht. Doch sieben blieben standhaft in dem Kloster. Als sie die Schätze der Abtei nicht verrieten, stetsten die Ungarn dtp Gebäude in Brand und schleppten die sieben Mönche mit sich fort. Hoch oben, nahe bei der Spitze des Belchens, ermordeten sie dieselben.
Noch heute heißt der Ort das Mordseld.
In späterer Zeit zählte der Abt von Murbach zu den Fürsten des Reiches.
Kloster und Stadt Masmünster verdanken ihre Entstehung und Namen dem Grafen Mafo. Auf dem Ringelstein hatte Maso sich ein schloß erbauen lassen, in dem er zeitweise zu seiner Erholung wohnte. Nun geschah es eines Tages, daß sein einziger Sohn beim Baden ertrank. In diesem Unglück suchten die tiefgebeugten Eltern Trost in der Religion und erbauten im Dollertale ein Kloster. Diesem schenkten sie auch zugleich alle ihre Güter in der Gegend.
In Metz wird als ältestes Kloster die Abtei des Hl. Johannes angegeben, die später den Namen St. Arnulf erhielt. Als
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Extrahierte Personennamen: Leo Gregor Eberhard_von_Egisheim Mafo Johannes